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Schutz eigner Lieder

 
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MM



Anmeldedatum: 19.02.2006
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 14.03.2006 00:54    Titel: Schutz eigner Lieder Antworten mit Zitat

HI,

wie schützt man eigentlich seine Melodien/Texte am günstigsten vor "geistigem Diebstahl" ? (ohne jetzt jmd was böses unterstellen zu wollen )
habe vor Demos zu verschicken bzw im Internet downloads anzubieten...
tja vielleicht mach ich mir ja auch zu viel Gedanken, aber es wäre ja mgl, dass jmd meine Lieder klaut Wink und damit berühmt wird Mr. Green

findet ihr z.b. die Preise auf http://songprotection.org/ akzeptabel, oder gibts was besseres?

Wie handhabt ihr das, oder ist euch das wurscht?

wieder mal Fragen über Fragen von euerm Newbie

MM
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Lennart



Anmeldedatum: 05.09.2005
Beiträge: 183
Wohnort: Oldenburg

BeitragVerfasst am: 14.03.2006 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

Moin MM,

Deine Werke sind bereits geschützt. Das deutsche Urheberrechtsgesetz schützt geistiges Eigentum im Augenblick der Entstehung. Dummerweise bist Du allerdings verpflichtet zu beweisen, wann diese Entstehung war. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:

1. Private Firmen die Musiker abziehen wollen (wie zum Beispiel songprotection.org).

2. Eine Anmeldung des Werks bei der GEMA: noch teurer, noch unnützer, noch beschissener.

3. Verschicke ein an Dich adressiertes versiegeltes Einschreiben mit dem Text und mindestens Melodie/Harmonie (Akkordsymbole). Lege dieses Schreiben zu Hause weg und öffne es erst vor Gericht. Der Poststempel ist dann ein Beweis dafür, dass Du zum Zeitpunkt des Poststempels den Inhalt bereits erfunden hattest. Halte ich in Deinem Fall für die günstigste Variante, zumal sie keine laufenden Kosten bedeutet.

Gruß,

Lennart
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Ede Wolf



Anmeldedatum: 06.09.2005
Beiträge: 155
Wohnort: Solingen

BeitragVerfasst am: 14.03.2006 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wundere mich immer wieder, wie sehr mir Lennar aus dem Herzen spricht.

Die GEMA ist ein unnützer, mega-bürokratischer Scheißhaufen, der seine Mitglieder abzockt, wo er nur kann. Ich habe zurzeit ein "Angebot" von denen, dass sie mich kurzfristig aus meinem Vertrag entlassen, sofern ich bereit wäre, die teils angefallenen Mitgliedsbeiträge endlich zu bezahlen. Da ich jedoch nicht mal einen Cent gesehen habe für ordnungsgemäß abgerechnete Konzerte, aber die Schulden immer mehr auflaufen, können die mich mal ... obwohl ich da gerne raus wollen würde. Nur: Selbst wenn ich den Ausstieg schaffe (Klingt wie eine Sekte, ist es irgendwie auch), maßen die sich weiterhin an, die bislang angemeldeten Songs (ca. 60 Stück) zu "vertreten". Heißt: Ich dürfte künftig latzen, wenn ich meine eigenen Lieder klampfe. Fuck dem all!

Nun zur Absicherung der Werke: Es gibt noch eine zweite postalische Variante: Man nehme seine Lieder auf einer Kassette auf, ganz egal in welcher Qualität (geht z.B. mit diesen uralten Kassettenrekordern mit eingebautem Mikrofon - klingt scheußlich, weil die Dinger ihre eigenen Laufgeräusche mit aufnehmen) und sende sie dann an sich. Alles andere läuft dann wie bei Lanneart erklärt, weil der Poststempel als amtliches Dokument gilt. Aber Achtung: Die Poststempel verblassen mit der Zeit. Habe am Wochenende bei einer Aufräumaktion einen alten Dokumentations-Umschlag mit Kassette, circa 1998, aus meinen "Die Heuchler"-Zeiten gefunden. Der Stempel war nicht mehr leserlich!!!

Liebe Grütze, Ede

_________________
Hütet Euch vor Grünkohleintopf !!!

http://www.ede-wolf.net
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MM



Anmeldedatum: 19.02.2006
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 14.03.2006 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

ja, von dieser Methode, sich das selbst zuzuschicken und geschlossen aufzubewahren, hab ich auch schon gehört. Ich war mir halt nur etwas unsicher, weil es z.b. auf songprotection.org heisst:

Zitat:
"Der Akt einer Hinterlegung ist gesetzlich festgelegt und darf nur von Organen der Rechtspflege vorgenommen werden. "


aber das ist wahrscheinlich nur Panikmache von denen, oder? Irgendwie müssen die ja an Kunden kommen.

Bei deiner Variante, Lennart, reichen da Text und Akkorde, oder hast du immer die kompletten Noten aufgeschrieben? Ich glaub damit würde ich mich etwas schwer tun, da würd ich dann lieber Ede's Variante wählen und die Aufnahmen an mich schicken. aufnehmen will/muss ich's ja so oder so.

Was die GEMA angeht: die nützt einem glaub ich für die Sicherung der Urheberrechte gar nicht mal was, sondern ist bloß eine reine Verwertungsgesellschaft. Sich dort anzumelden, lohnt sich wahrscheinlich erst, wenn man einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat.


Grüße,

MM
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wildemann



Anmeldedatum: 20.02.2006
Beiträge: 15
Wohnort: Burghausen/Ingolstadt/München

BeitragVerfasst am: 15.03.2006 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube GEMA lohnt sich für einen Liedermacher generell nicht!
Da steht, glaube ich, die Musik nicht als solches im Vordergrund.

Ich hätte kein Problem damit, wenn jemand anderes mein Lied auf irgendeinem Konzert spielt o.ä., bessere Werbung gibt es nicht
(ausser schlecht gesunden Wink ).
Kommt immer auf den Rahmen an, als sein eigenes sollte es natürlich
nicht verkauft werden, aber dem kann man ja durch z.B. selbst
schicken entgegenwirken.

Kumpel von mir hat das früher auch mit seinen Techno-Sachen gemacht.
Allerdings irgendwie über einen Notar. Weiß im Moment leider nicht
genau wie das abgelaufen ist.
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LF-Punks



Anmeldedatum: 12.05.2006
Beiträge: 4
Wohnort: im Wald

BeitragVerfasst am: 20.05.2006 00:44    Titel: Antworten mit Zitat

ist zwar schon was älter, der thread, aber ich geb auch mal meinen senf mit dazu.

grundsätzlich ist urheberrecht völkerrecht. quelle: revidierte berner übereinkunft

die stellt also den mindestschutz international dar... auf jedemfall für länder, die die übereinkunft unterschrieben haben

das deutsche urheberrechtsgesetz stellt den urheber im vergleich zur berner übereinkunft besser hin. quelle: deutsches urheberrechtsgesetz

die gema ist nicht mehr als ein haufen von geldeintreibern für Deine werke. sie treiben treuhänderisch in Deinem auftrag kohle von den nutzern ein. allerdings ist es verdammt kompliziert, ihnen den auftrag wieder zu entziehen.

gema lohnt sich grundsätzlich nur bei phattem deal. die sind eher hinderlich als praktisch weil Du nicht mal mehr Deine eigene musik zum dl anbieten kannst ohne für Deine eigene musik zu zahlen! selbst ein 45 sek. mono preview kotztet richtig viel kohle!

sie fordern also in diesem fall treuhänderisch kohle von_Dir_für_Dich ein... so weit so gut. wenn Du aber jetzt meinst: "macht ja nix weil ich krieg die kohle ja von denen zurück weil die sind ja treuhänderisch für mich tätig" , dann hast Du leider falsch gedacht.

es gibt ja einen verteilungsschlüssel nach dem das geld aufgeteilt wird.
und dreimal darfste raten was jetzt passiert: es geschieht das physikalisch unmögliche: geld rollt und fällt immer nach oben;)

gema motto: was nützt es, ein paar wenigen 1000 euro abzunehmen wenn ich ganz vielen 100 euro abnehmen kann... ok, genuch zur gema geschrieben... sonst wird mir schlecht.

früher hatten wir ein musikernetzwerk und wir haben uns unsere sachen gegenseitig per einschreiben und versiegelt zugeschickt.

der deutsche rockmusiker verband bot meines wissens so einen service auch mal an.

ich denke aber daß es grundsätzlich bei den ganzen urheberrechtssachen so aussieht daß derjenige, der sich den besseren anwalt leisten kann im härtefall immer gewinnt. frei nach marx: "herrschendes recht ist immer recht der herrschenden klasse"

www.creative-commons.org wird imo der praktikable weg der zukunft sein. es gibt dort verschiedene lizenzen die alle auf das jeweilige land abgestimmt sind und es dem urheber gestatten, unterschiedlich beschränkte nutzungsbedingungen für seine werke zu bestimmen.

in der elektro und dj szene ist creative-commons jetzt schon nicht mehr wegzudenken.

hoffe, geholfen zu haben.

grüße, kasterstein!
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Florian



Anmeldedatum: 20.09.2005
Beiträge: 56
Wohnort: Paderborn

BeitragVerfasst am: 21.05.2006 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ede Wolf hat Folgendes geschrieben:


Nun zur Absicherung der Werke: Es gibt noch eine zweite postalische Variante: Man nehme seine Lieder auf einer Kassette auf, ganz egal in welcher Qualität (geht z.B. mit diesen uralten Kassettenrekordern mit eingebautem Mikrofon - klingt scheußlich, weil die Dinger ihre eigenen Laufgeräusche mit aufnehmen) und sende sie dann an sich. Alles andere läuft dann wie bei Lanneart erklärt, weil der Poststempel als amtliches Dokument gilt. Aber Achtung: Die Poststempel verblassen mit der Zeit. Habe am Wochenende bei einer Aufräumaktion einen alten Dokumentations-Umschlag mit Kassette, circa 1998, aus meinen "Die Heuchler"-Zeiten gefunden. Der Stempel war nicht mehr leserlich!!!

Liebe Grütze, Ede


Sorry Ede, aber das stimmt so nicht. Es ist ein rechtlicher Irrglauben, dass man mit einem an sich selbst adressierten Einschreiben vor Gericht den Beweis antreten könne, man habe den Song auch geschrieben. Leider hat dies vor Gericht keinerlei bestand. Der Grund: Du könntest dir den Umschlag ja auch unverschlossen zusenden lassen und dann, ein paar Jahre später, einen Song klauen, aufnehmen und in den Umschlag stecken. Da du in dem Fall in der Beweisplicht bist (du bist ja der Ankläger) musst du lückenlos nachweisen, dass du den Song zuerst geschrieben hattest. Die o.g. "Einschreibe-Methode" wirft aber zweifel an der Schuld des Angeklagten (der Typ der dir den Song geklaut hat) auf und in Deutschland heist es ja zum Glück immer noch "im zweifel für den Angeklagten". Das Geld für die Einschreiben kannst du dir also sparen.

Wenn du deine Songs wirklich sichern willst hilft nur der Weg zum Notar, der die in seinem Safe einschließt. Und das kostet.

Etwas günstiger ist folgende Methode, die ein Rechtsanwalt aus Hannover ins leben gerufen hat:

http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=38848&forum=3&87

Da kannst du bei ihm für 4 oder 6 Jahre Tonträger oder Noten deiner Songs verwahren lassen (bei nem Rechtsanwalt in nem dicken Tresor) für 25 bzw. 36€ pro Tonträger/50 Blatt Papier. Billiger gehts kaum. Und dann stehst du auch auf der sicheren Seite.

Gruß,

Florian

PS: ich will jetzt hier keine Werbung für Rainer machen, sondern will lediglich ein kostengünstiges angebot um seine Rechte zu schützen aufzeigen.

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Rechtschreibfehler??? Das ist Kunst, du Banause!
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